Rundum Service

Diese Geschichte handelt vom Tragen. Vom Tragen schwerer Kaffeemaschinen. Es geht also um ein sehr körperliches Thema. Kleines Missverständnis inklusive 😉

Warenturm Jakob schlichtet nach_Schönbergers Kaffeegreissler.JPG

Das Tragen gehört als Kaffeegreissler ja zu unserem täglichen Brot: wir heben, stemmen, schlichten, verschieben, verladen, stapeln, entpacken & verpacken unsere wunderbaren Kaffeewaren den ganzen lieben Tag. An manchen Tagen könnte man gar meinen, man arbeitet in einer Spedition oder als Lagerarbeiter und weniger im Kaffeebusiness. Aber: ich weiche ab, das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden…

Die folgende witzige Begebenheit wollte ich eigentlich zum besten geben: unseren zuvorkommenden Kaffeemaschinen-Trage- bzw Transportservice bieten wir - wenn es die Umstände und der Anstand erfordern - auch unseren Kunden an. insbesondere zarten, gebrechlichen oder auch versehrten Personen. 

Wer schon mal eine gestandene Siebträger-Kaffeemaschine gehoben oder getragen hat, weiß sofort, was ich meine: da kommen schnell mal 20 bis 30 Kilo zusammen, die man stemmen muss. Allein geht das nicht immer. 

Nun begab sich bei uns kürzlich im Café folgende Geschichte: Eine Stammkundin wohnt um‘s Eck und hat einen eben solchen Siebträger. Der musste zum Service. Und da sie weiß, dass wir auch einen Reparaturservice bieten, rief sie an mit der Frage, ob wir ihr wohl beim Hertransport helfen könnten. Denn - jetzt ohne der Taxifahrer Gilde zu nahe treten zu wollen - ein Taxifahrer „pfeift“ ihr mit ziemlich großer Sicherheit was, wenn sie sagt: „Bitte fahren‘s mit mir einmal um den Block zum Café und helfen‘s mir die Maschine runter- und reintragen.“  

Ihr Kaffeegreissler macht's persönlich ;)

In unserem Team sind wir ja Gott sei Dank mit „ewiger Jugend“ ausgestattet - also mit jungen, vor Kraft strotzenden durchtrainierten Herren, die dann so nett sind und auch mal genau solche „Jobs“ übernehmen. Was tut man nicht alles für Stammkunden. Und für die holde Weiblichkeit sowieso (wenn ich das jetzt mal so platt politisch unkorrekt ausdrücken darf). 

So ging’s jedenfalls weiter bei der Geschichte: Die Kundin kommt. Winkt kurz. Der Kollege sieht sie, weiß Bescheid und kommt zu ihr raus. Beide gehen zusammen weg. 

Eine weitere Stammkundin sitzt im - nun wieder offenen - Schanigarten (HURRA!). Sie beobachtet diese Szene und meint dann:

„Ah spannend: Die einen kommen hierher und bestellen Kaffee. Und andere kommen, und bestellen einen Mann.“ 

Haha 😂. Ja, wir nennen das „Rundum-Service“.
Manch eine/r mag meinen, es geht dabei nicht nur um Kaffee, sondern zusätzlich um persönlichen, körperlich nahen Service à la „Ihr Tischler macht’s persönlich“ -> diesen Werbeslogan fand ich ja bereits in Jugendjahren lustig eindeutig zweideutig 😉. Aber ich kann guten Gewissens versichern: das ist nicht so. Wir sind ein seriöses Café (wie immer man seriös Interpretieren mag). Wir gehen weit. Aber nicht so weit. Und stolz drauf.  

Auch wenn sich so mancher verwirrter (wir glauben Tinder-Nutzer-) Besucher sich schon in unserer Café-Küche auf die Suche nach einem versteckten Hinterzimmer machte, in der Meinung „da hinten geht’s sicher noch weiter zum intimen Bereich …“ . Auch das ist eine andere Geschichte und wird bei guter Gelegenheit erzählt werden!  

Jedenfalls wünsche ich euch viele wunderbare Espresso Momente. In unserem oder auch anderen schönen Schanigärten. Jetzt hat man ja - Gott-und-Sommer-und-Impfung-sei-Dank - wieder die Gelegenheit! Passt's auf auf euch und bleibts xund!
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler