Americano

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Der Americano ist eine Art Verlängerter. Im Vergleich zu unserem österreichischen Verlängerten hat er allerdings meist einen wesentlich höheren Heißwasser-Anteil - ist also noch etwas “dünner”.

Entstanden ist er - wie der Name bereits vermuten lässt - in Italien. Und zwar zur Besatzungszeit im zweiten Weltkrieg. Die amerikanischen Alliierten fanden den Espresso, der ihnen in Italien kredenzt wurde, viel zu intensiv. Sie waren ja meist nur Filterkaffee gewohnt, den sie mit weit weniger Kaffeemehl-Einwaage zubereiteten als wir ihn kennen. Daher war den US-Soldaten auch der italienische LUNGO noch zu stark. Um den Befreiern etwas Gutes zu tun, haben die Italiener in ihrer typischen Erfinder-Manier und Gastfreundlichkeit einfach das Getränk an die Bedürfnisse angepasst und den Espresso noch etwas mehr mit Wasser als beim Lungo “gestreckt”. Der AMERICANO war erfunden.

Dieser ganzen Zeit haben auch ein paar weltberühmte filmische Ikonen ihren humorvollen Stempel aufgesetzt: man denke nur an die Highlight-Performances von Sophia Loren in Americano oder Gina Lollobrigida in Buona Sera Mrs. Campbell.

Americano Zubereitung

Zubereitet wird er am besten genauso wie unserer Verlängerter: Am besten einen Espresso mit Wasser verlängern. So geht man dabei vor:

  1. Nicht die Espressomaschine oder den Vollautomaten so lange laufen lassen, bis der Kaffee “blondiert”, also nur noch beige-braunes Kaffeegebräu herausläuft, sondern einen schönen kurzen Espresso - wer mag auch einen doppelten - zubereiten und den mit heißem Wasser strecken.

  2. Etwas intensiver schmeckt der Kaffee, wenn man zuerst das heiße Wasser in die Tasse gießt bzw. laufen lässt und darüber den Espresso zubereitet.

Noch ein Tipp zum heißen Wasser:

  • Bei älteren Siebträger Maschinen empfehle ich nicht, das heiße Wasser direkt aus der Maschine zu verwenden (weil lange im Kessel und immer wieder hochgekocht), sondern am besten das von einem separaten Wasserkocher nutzen (es geht natürlich auch im Topf gekochtes Wasser). Bei modernen Gastro-Maschinen hingegen ist das überhaupt kein Problem.

  • Bei E.S.E.-Pad-Maschinen kann man direkt von der Maschine Wasser in die Tasse laufen lassen - natürlich, erst nachdem das benutzte Pad entnommen ist 😉 und unter der Voraussetzung, dass ihr das Wasser täglich wechselt.

  • Das gilt auch für Vollautomaten, falls diese mit einer Wasserlanze ausgestattet sind: Dann kann man auch hier direkt das Wasser in die Tasse laufen lassen.

Damit wünsche ich Euch wunderbare Verlängerte-Momente!
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

PS: Mehr Kaffeerezepte findet ihr hier: Schönbergers Kaffeerezepte