Schale Gold

Man könnte sagen, die im vorigen Jahrhundert - genauer gesagt zwischen 1880 und 1960 - so gern getrunkene Schale Gold ist die Vorgängerin des großen Braunen.

In der Zeit, als die Schale Gold in Mode kam, bereitete man den Kaffee im Kaffeehaus noch als Mokka per Dampfkesselmaschine zu. Der Kaffee war daher geschmacklich meist etwas “schärfer” bzw. kantiger und bitterer, als der heutige Espresso im großen Braunen.

Dieser Geschmack kam durch mehrere Komponenten zustande:

  • Einerseits war sicherlich die Rohbohnenqualität selbst nicht immer die beste.

  • Andererseits verursachte manuelles, ungleichmäßiges Rösten diese “Schärfe”: Manche Bohnen verbrannten, andere waren nicht ganz durchgeröstet, sprich: blieben innen roh und grün.

  • Und schließlich wurden die Kaffeebohnen mit den bekannten Handmühlen gemahlen. Die produzierten - mit den im Vergleich zu heute unpräzisen Mahlwerken - Kaffeemehl mit unterschiedlich großen Kaffeestückchen. Diese kamen aufgrund der Mokka-Zubereitungsart zu lange mit heißem Wasser in Kontakt und entwickelten dadurch hohen Koffeingehalt und auch eine gewisse Bitterheit.

Daher gab man Obers und auch Zucker dazu. Denn damit wurde dem Kaffee der Geschmack der ungewollten “Schärfe” genommen. Damit entstand eine elegante, süße Kaffee-Kreation, die man perfekt zu seiner Mehlspeise genießen konnte.

Wenn man von den guten alten Zeiten des vorigen Jahrhunderts träumen will, bereitet man sich heutzutage also am besten einen großen Braunen mit einem schönen, kurzen Espresso zu, und gibt sich seinen Tagträumen hin …

Wir haben der Schale Gold jedenfalls ein eigenes Denkmal gesetzt und mit der Original Wiener Schneekugelmanufaktor Vienna Snow Globe eine eigene Schneekugel kreiert: Schönbergers Schale Gold 😉. Damit holt man sich zu jeder Zeit etwas traditionelle Kaffee-Romantik in die eigenen vier Wände.

Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler
PS: Mehr Kaffeerezepte findet ihr hier: Schönbergers Kaffeerezepte