Ein üblicher Tag im Café: Politisieren, Wahlkämpfen, Trends setzen und Verantwortung übernehmen

Wie in jedem Kaffeehaus, wird auch in unserer kleinen Espresso Bar viel politisiert. Kaffee bringt Leute zusammen, die sich austauschen. Und das nicht nur zur Wahlkampfzeit, sondern das ganze Jahr über. Meinungen und Erfahrungen werden kundgetan, diskutiert und disputiert.

Dabei sind alle neutralen und politischen Couleurs vertreten: von politisch unabhängig hin zu rot - grün - und schwarz/türkis sowie pink und ab und zu auch blau. Und so manches Mal geht es sehr heiß (von engagierten bis hin zu hoch-emotionalen Diskursen) und auch ein bisschen hoch (Besuch politischer Vertreter) her.

Natürlich lässt uns die Politik auch Team-intern nicht ungerührt. Inzwischen ist es auf 8 Personen angewachsen - das bringt naturgemäß viel Meinungsaustausch und Aktivität mit sich.

Wir besprechen uns zu sehr vielen Themen und ab und an diskutieren wir auch sehr rege über die politische Lage. Die Resultate münden dabei in diversen Ideen. Der oder die andere verwirklicht die (und sich) dann kreativ - je nach Zeit und Lust und Laune - und ganz der Intuition folgend.

Unicorn Basti_Feuerlöscher_Schönbergers.JPG

Dabei entstehen so manch künstlerisch wertvolle Unikate. Diese stellen bzw. hängen wir dann auf - als sogenannte (Wahl-)Decision-Making-Tools 😉. —> An dieser Stelle in großes Danke an Maschek & Maschek für die Inspiration per dem sensationellen Schere-Stein-Papier-Moment.

Ein exemplarisches Beispiel eines dieser Unikate ist unser "Unicorn-Basti" - staatstragend “supported by” unserem vorgeschriebenen Brandschutz Feuerlöscher!

In diesem Sinne wünschen wir uns für die Wahl jetzt im September und für alle künftigen Wahlen in Österreich politisch langfristig lösungsorientiert denkende Entscheidungsträger, die offen und ehrlich menschenfreundlich die Interessen der Wähler vertreten. Und jedenfalls umweltfreundliche Entscheidungen treffen!

Unsere Top-Leitsprüche für alle (und nicht nur eine) Wahlsaisonen lauten:

  1. “Lasst uns die Erde retten - sie ist wahrscheinlich der einzige Planet mit Kaffee!”

  2. “Lasst guten Kaffee nicht vor der Bürotür enden” und:

  3. “Lasst uns echten trommelgerösteten Kaffee trinken - keinen Kapselkaffee!”

Also: auf in die diese Wahl… und in die vielen weiteren, die noch folgen werden. Denn nur wer wählt, hat auch ein Mitspracherecht!
Euer Patrick Schönberger, Euer #KaffeePadWien



Sambuca mit Fliege: eine ganz besondere Kaffeehausgeschichte

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Sambuca gehört zur typischen italienischen Caffèbar genauso, wie der Espresso. Sambuca selbst ist in der Regel ein hochprozentiger Schnaps (z. B. Korn), der mit Gewürzen wie z. B. Zimt, Anis, Sternanis oder auch Süßholz und etwas Zucker angereichert wird. So bekommt er seinen typischen süßlichen, orientalisch anmutenden Geschmack und wird als Likör bezeichnet.

Sambuca wird oft mit 3 Kaffeebohnen getrunken. In Europa wird er beim Servieren häufig flambiert. Man sagt, dadurch rösten die Bohnen weiter und hinterlassen einen tollen Nachgeschmack. Jedenfalls wird der Sambuca nach dem Flambieren getrunken und die Bohnen zerkaut. Der leicht bittere Geschmack der Röstung ergänzt sich herrlich mit der Süße des Sambuca.
Und wer mag, kann auch gleich nach dem Leeren einen Bierdeckel aufs Glas setzen, ein paar Sekunden warten und dann einen Zug mit der Nase daraus nehmen! 😉

Die Geschichte zum Sambuca con la mosca

Um Sambuca ranken sich einige schöne Geschichten, wenn es um die Zubereitung geht. Hier eine, die mir besonders gut gefällt: So kam es dazu:

Eine Italienerin “erfand” den Sambuca vor langer Zeit: als sie Korn brannte und das Ergebnis zu “hart” bzw. “steif” am Gaumen fand, würzte sie ihn mit Zucker, Zimt und Anis. Als sie ihn ihrer Familie servieren wollte, setzten sich drei Fliegen (Mosca) - angelockt von der Süße - auf das Glas. Dies passierte immer wieder, wenn sie ihren Likör servierte. Damit die Fliegen fernblieben, flambierte sie ihn kurzerhand und legte statt den lästigen Insekten symbolisch ein paar Kaffeebohnen dazu. Der Sambuca mit Fliege war geboren!

Erstmals wurde Sambuca dann im Jahr 1800 in Civitavecchia vermarktet. Und man sagt, dass es Angelo Molinari, war, der ihn zu weltweitem Ruhm verhalf. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, mit Alkohol zu handeln und ließ direkt bei der Abfüllung der Flaschen Kaffeebohnen in die Flasche beigeben.

Sambuca-Arten

Es gibt tatsächlich drei Sorten dieses Likörs. Die häufigste ist der oben beschriebene transparente Sambuca. Dann gibt es noch schwarzen Sambuca, der tatsächlich dunkelblau wirkt und einen starken Lakritzgeschmack hat. Der rote Sambuca ist maraschino-kirschrot und hat ausgeprägte Noten von Zimt.

Und dann gibt es noch jene Genießer, die kauen nicht nur Bohnen zum Sambuca, sondern trinken gleich einen Espresso oder Ristretto dazu bzw. “verlängern” ihren Kaffee direkt in der Tasse mit dem Sambuca.

Welchen Sambuca Ihr auch immer bevorzugt, ich empfehle natürlich stets, die Kaffeebohnen dazu zu genießen 😉!
Euer Patrick Schönberger

1. Oktober ist Tag des Kaffees - so feiert ihn Österreich

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Am 1. Oktober ist der “Tag des Kaffees”. Allerorts wird er begangen und das schwarze Gold gefeiert. Und das zurecht: schließlich ist Kaffee nach Erdöl der zweitmeistgehandelte Rohstoff der Erde!

Bei mir ist ja jeder Tag der “Tag des Kaffees” 😉. Und wie’s aussieht, halten das viele ÖsterreicherInnen so! Denn nicht nur beim Bierkonsum liegen wir Österreicher im internationalen Vergleich auf Platz 2 (Platz 1 hält Tschechien), nein, auch beim Kaffeekonsum trinken wir weltweit in der Oberliga mit:

Mit 137 Litern pro Person und Jahr liegt Kaffee nach Wasser (142 Liter) auf Platz 2 der beliebtesten Getränke in Österreich! Bier folgt mit 107,7 Liter.

Nur die Finnen trinken noch mehr Kaffee - dort ist das Argument, dass während der langen dunklen Tage der Kaffee der Finsternis entgegenhält und natürlich auch der Kälte.

Wir haben einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 9 kg Rohkaffee pro Jahr. Die Finnen verbrauchen ca. 12 kg! Rohkaffee pro Kopf und Jahr. Im Vergleich dazu liegt der EU-Durchschnitt bei 4,84 kg Rohkaffee pro Kopf und Jahr. Wer hätte das gedacht, dass nicht Italien hier die Nase vorn hat!

Bei uns in Österreich scheint die Kaffeeliebhaberei in der berühmten, traditionellen Kaffeehauskultur begründet, die mit Zeit und Muße Hand in Hand geht und in der neuen, dritten Welle - 3rdWaveCoffee - eine schöne Weiterentwicklung erfährt.

Hier die Fakten, wie es die Österreicher mit Kaffee halten: 

  1. Rund 90 Prozent der Österreicher trinken Kaffee, davon drei Viertel täglich eine oder mehrere Tassen.

  2. Umfragen zufolge rangiert in Österreich der kleine bzw. große Braune vor Espresso, Melange und Cappuccino.

  3. ÖsterreicherInnen bevorzugen Kaffee mit Milch: rund 38 Prozent! Nur ein Viertel trinkt ihn schwarz.

  4. Ein weiteres Viertel der ÖsterreicherInnen genießt Kaffee mit Zucker. Süßstoff verwenden nur ca. 1%. 

  5. In Österreich gibt es rund 1.000 große Kaffeehäuser. Zählt man Steh-Cafés, Espressi, Konditoreien, und Mobil-Cafés dazu, so kommt man auf rund 2.500 Möglichkeiten, um österreichweit Kaffee zu genießen. 

  6. Österreich importiert jährlich ca. 70.000 Tonnen Rohkaffee - der Großteil davon (etwa 46.000 Tonnen) wird auch tatsächlich hier konsumiert. Der Rest wird von Röstereien veredelt und wandert in den Export. 

  7. Der Anteil von fair und direkt gehandeltem Kaffee hat sich seit 2005 auf rund 30 Prozent verdreifacht - mehr als 1.300 Cafés, Restaurants und Bäckereien setzen auf mehr Fairness gegenüber den Kaffeebauern.

  8. Mittlerweile verwenden jüngsten Erhebungen zufolge rund 45 Prozent zur Zubereitung ihres Kaffees zu Hause oder in Büros sogenannte Einzelportionssysteme (sprich ESE-Pads oder Kapsel-Systeme). Rund 35 Prozent setzen auf Kaffee-Vollautomaten (inkl. Mühle und Wasser-Systeme). Der Gebrauch von Filterkaffeemaschinen ist weiterhin rückläufig, auch wenn in fast zwei Drittel aller Haushalte noch ein derartiges Gerät steht. 

  9. Einzelportionssysteme sind vorwiegend bei Singles, Familien mit unterschiedlichen “Kaffeegeschmäckern” bzw. bei jenen zu finden, die es am Morgen eilig haben. Und zunehmend steigend auch in der Altersgruppe ab 65 zu finden. Vor zehn Jahren wurde hier noch überwiegend Filterkaffee getrunken. Dem tragen auch die italienischen Großproduzenten Rechnung: es wird mehr und mehr Kaffee in Einzelportionen verpackt und in die ganze Welt gesandt.

  10. All jene ÖsterreicherInnen, denen der ökologische Co2-Fußabdruck am Herzen liegt, setzen vermehrt auf die Nutzung ganzer Kaffeebohnen (Vollautomaten & Siebträger): das schont die Umwelt und stellt auch gleichzeitig den höchsten Kaffeegenuss dar. Denn frisch gemahlene Bohnen sind nach wie vor das A&O der perfekten Kaffeegeschmacks.

Liebe Kaffeeliebhaber, mit diesen Fakten um uns ÖsterreicherInnen wünsche ich uns allen einen wunderbaren Tag des Kaffees!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffee-Pad"

Gratis Kaffeesatz zum Mitnehmen: Dünger und mehr ...

Kaffeesatz ist der beste Dünger! Re-Use ist daher angesagt. Kaffeesud gehört - wenn's nach mir geht - also nicht in die Mülltonne, sondern auf den Kompost. Oder noch besser: direkt ins Gießwasser oder ab ins Beet. Eure Pflanzen werden's Euch danken. Und auch der Geldbeutel 😉.

Das Einsatzgebiet von Kaffeesatz ist so vielfältig wie Kaffee selbst:

Es gibt also viele gute Gründe, den Kaffeesatz weiterzuverwenden!
Daher gibt's bei uns GRATIS Kaffeesatz zum Mitnehmen. Sagt einfach beim nächsten Besuch im Schönbergers Bescheid und wir packen ein bisschen davon für Euch ein! ;)

Euer Patrick Schönberger

Obdachlosen-Unterstützung oder auch: der 1er-Schmäh, der wirkt ;)

Eine lustig absurde Begebenheit ist unserem Nachbarn Norbert vom Rahmenkabinett passiert:

wir beide unterstützen einen bulgarischen Obdachlosen. Er bekommt wöchentlich ein paar Euro und ich lasse ihn regelmässig mit meinem Telefon seine Familie zu Hause in Bulgarien anrufen.

Wie man aus folgender Geschichte lernt, haben auch Obdachlose ihre Rituale. So geschah es, dass es zu einer etwas ungewöhnlich, ja beinah dreisten Begebenheit kam: eines Freitags kündigte uns unser Schützling an, dass er nun 3 Wochen nach Bulgarien fährt und die wöchentliche EURO-Ration gleich vorab für die gesamte Zeitspanne haben möchte, wenn's geht. So dass er daheim etwas "Urlaub" machen kann. 

Norbert hat ein sehr großes Herz und ließ sich breit schlagen, dieses Urlaubsgeld vorzustrecken. Und prompt wurden wir eines Besseren belehrt: der Kollege kam gleich am Montag darauf wieder und meinte "Planänderung" - er sei doch nicht nach Bulgarien gefahren. Der freche Clou: er fragte natürlich nach dem gewohnt wöchentlichen Euro-Betrag!

So geht jeder hier seinen Gewohnheiten nach - der eine so, der andere so 😉.
Was soll man sagen: Nichts Menschliches ist uns fremd hier auf der Wieden!
Euer Patrick Schönberger

DiePresse schreibt über unser Wiedner Grätzel Folgendes:

Die charmante Journalistin Daniela Mathis von #DiePresse hat eine nette "Kaffeehausgschicht" über unser Wiedner Grätzel verfasst. Hier in Bildform - weiter unten gibt's dann noch den Link zum Online-Beitrag. Wir freuen uns sehr und sagen auch noch ein herzliches Danke an Fotograf #DimoDimov für die schönen Bilder!

Grätzelbericht Wieden_DiePresse180707_Schönbergers

Bezahlt wird nur, wenn's schmeckt

Oder: Prüfung auf italienisch bestanden ;)

Ein beinah dreister Auftritt, der sich später in absolute Sympathie wandelte, hatte ich mit einem italienischen Touristen:

Als er das Lokal betrat erzählte er, dass er und seine Familie schon ein paar Tage in Wien und ziemlich verzweifelt seien. Denn der  inzwischen jahrhundertelang berühmten Wiener Kaffee in den Kaffeehäusern, über den  sie so viel gelesen hätten, hält nicht, was er verspricht. Er will ihm und seiner Familie einfach nicht schmecken. Dabei hatten sie gedacht, sie wären hier im Kaffee-Paradies gelandet, denn sein Ruf eilt ihm voraus und die Erwartungshaltung war enorm: man freute sich auf schwarzes Gold, das noch besser ist als zu Hause!

Und daher stellte er dann forsch folgende Bedingung: "Du machst mir einen Espresso. Ich koste ihn und wenn er gut ist, dann erst bezahl ich ihn. Wenn nicht, dann nicht. Basta!"

Tja, und weil in meiner Brust ja auch ein bisschen eine Gambler-Natur weilt, und ich immer wieder gerne mit Menschen interagiere und auf ihre Reaktionen neugierig bin, hab ich mich auf diese Forderung eingelassen. Schnell war ein Espresso gezaubert. Und ganz nach dem Motto "Doppelt hält besser" wollte der Italiener dann natürlich auch gleich noch einen zweiten, um sicher zu gehen, dass der gute Espresso kein Zufall war, sondern gekonnte Barista-Know-How zu Grunde liegt 😉.

Was soll ich sagen: da haben wir nochmal Glück gehabt, denn der Espresso traf seine Erwartungen und ab diesem Tag kam die Familie jeden Tag ihres Urlaubs auf (mindestens) einen Kaffee pro Person bei uns vorbei.

Also: lasst sie Euch schmecken, die Barista-Handwerkskunst!
Euer Patrick Schönberger

Hundeloyalität

Bei uns dürfen Hunde mit ins Lokal. Ich weiß, nicht jeder mag das. Aber ich mag sie und darum dürfen sie rein 😉.

Es steht auch stets eine Wasserschüssel bereit - vor allem in der heißen Jahreszeit ist das für so manchen treuen Gefährten des Menschen eine große Erleichterung. Ganz nach dem Motto: "Fürs Frauerl bzw. Herrl den Espresso, für mich klares Wiener Hochquellwasser".

Natürlich gibt es auch Bereiche, von denen wir die netten vierfüßigen Freunde fernhalten:

Sonst sind sie - wie gesagt - herzlich bei uns willkommen. Ich mag einfach diese positive Energie, die ruhige Hunde ausstrahlen. Und: sie erwärmen mein Herz.

Nun zur Kaffeehausg'schicht, die ich hier erzählen möchte. Sie hat sich im Winter zugetragen - und zwar in den kältesten Tagen. Sie zeugt von besagter Loyalität der Hunde: für Menschenliebe nimmt so mancher der Vierbeiner höchsten Leidensdruck auf sich. Die Geschichte geht so:

Heizstrahler im Schönbergers.jpg

Im Winter heizen wir unser Steh-Café zusätzlich mit Infrarot-Heizstrahlern, da die denkmalgeschützte Heizung nicht die Leistung bringt, die nötig ist, dass sich unsere Gäste auch wirklich wohlig warm fühlen können.

An einem Nachmittag, als das Lokal relativ voll war, kam ein Pärchen mit ihrem Hund rein und platzierte sich an einem Ende des Stehtisches, wo auch besagter Heizstrahler seine Dienste tut. Die Gäste bestellen und bekommen ihre Getränke und nach einer Weile fängt der bis dato sehr ruhige Hund zuerst leise und dann mehr und mehr zu heulen an. Zuerst denkt noch jeder: die vielen Gäste und die Enge werden ihn wohl beunruhigen. Dann aber steigert der Hund zunehmend sein Geheule und die Besitzer werden aufmerksam. Es stellt sich heraus, dass der Hund aus Platznöten so nah beim Heizstrahler sitzt, dass ihm wohl die Wärme bzw. besser gesagt die Hitze ziemlich zu schaffen macht. Aber wohlerzogen wie er war, hat er sich von seinem "Platz" keinen Zentimeter weggerührt.

Darauf drehten wir natürlich sofort die Heizung ab, der Geplagte bekommt mehr Platz zugestanden und siehe da: Sofort kehrt Stille ein! Dem Hund geht's wieder bestens und alle genießen die restliche Kaffeepause, bevor man sich wieder ins Nachmittagsgetümmel zu seinen Arbeiten begibt. Das Top-Gesprächsthema war ab sofort natürlich die unglaubliche Selbstaufgabe von Hunden für ihr Frauerl/Herrl!

Die Moral aus der Geschicht: Ein dickes Fell schützt nicht immer 😉. Und auch gottergebene Loyalität lohnt sich nicht in jeder Lage - manchmal muss man sich selbst ein bisschen helfen. Denn Ikarus und Stefan Waggershausen haben noch immer recht: Zu nah am Feuer ... das ist nicht immer die beste Position!

In diesem Sinne: Euer Patrick Schönberger

 

 

Porsche und Kaffee 😉

Eine etwas indiskrete Geschichte über einen Gast, die unser Schönbergers Team beschäftigt: eine Zeit lang besuchte uns regelmäßig ein Gast, der uns allesamt recht auf Trab hielt. Denn rasch war klar: er ist ein Freund alles Schnellen (er kam und ging schnell, sprach schnell, trank schnell, bewegte sich schnell, etc.). Und: er entpuppte sich als Kaffee-Passionist! Er war stets sehr interessiert und gut informiert über alle Kaffeeneuheiten. Sein Markenzeichen: ein weißer Porsche.

Unsere Sophie vor besagtem schnellen Gefährt ;)

Unsere Sophie vor besagtem schnellen Gefährt ;)

Immer wenn der vorfuhr wusste der/diejenige, der gerade im Schönbergers Dienst hatte: jetzt wird es dynamisch! Denn der Gast war nicht nur kaffeeinteressiert, sondern er trank auch mehrere Kaffees in demselben Tempo wie er sprach - und wahrscheinlich auch mit seinem Auto fährt 😉 - also rasend schnell.

Und währenddessen stellte er - egal wieviel andere Kunden gerade bedient wurden - stets viele, viele Fragen zum Kaffee.

Das witzig Interessante daran, wenn man Gegenfragen stellte - zum Beispiel zum Befinden, zum Job oder zu sonst unverfänglich Beiläufigem - so gab er keinerlei Infos preis. 

Wie wir alle wissen ist nichts ist so anregend für die Fantasie als KEINE Information zu erhalten. Das lässt die Gehirne zu Hochtouren auflaufen und Geschichten und Gerüchte erfinden. Und so begann man sich untereinander auszutauschen, was wohl das Geschäft des schnellen Mannes sein könnte. Etwa ...

  • Handel mit schnellen Autos? oder

  • (ehemaliger) Leistungssportler? oder

  • vielleicht auch schneller Geldwäscher? oder

  • rasante (menschliche) Dienstleistungen? oder einfach

  • Privatier mit der Vorliebe für schöne Dinge?

  • Oder. Oder. Oder ...

Ein bisschen Schuldgefühle für all diese Hintergedanken haben wir natürlich schon 😉. Und dennoch ist die Neugier größer als unsere Kinderstube! ... Denn (Zitat André Heller): "Ist es nicht im Kopf, dann ist es nirgendwo"! Und so rätseln wir noch heut ab und zu, welcher Lebensunterhalt es sein könnte, dass diesen Mann so rasend schnell werden ließ...

Euer Patrick Schönberger

 

 

Obdachlosen-Nahversorgung

In Anlehnung an den ORF ZIB-Bericht vom 26. Dezember 2017 - der das soziale Projekt französischer Kaufleute vorstellt - hier eine kleine "Wiedner Geschichte" die etwas Wärme in die kalte Jahreszeit bringt: wir Wiedner Geschäftstreibende sind neben dem Service an unseren Kunden auch ein bisschen umtriebig in Sachen "Dienst an Menschen, denen es nicht so gut geht". Wir leben unsere soziale Ader und unterstützen Obdachlose, die wenig bis gar nichts haben, mit unseren Produkten.

So sind wir - die Schönbergers - z. B. Teil vom italienischen Sospeso Bohnuskaffee-Netzwerk und unterstützen auch Bedürftige anderer Netzwerke - wie z. B. der Gruft - mit Getränken und Speisen. So kommen jeden Tag zwei bis drei Obdachlose und holen sich einen Kaffee oder Tee, um sich ein paar Minuten aufzuwärmen, bevor sie wieder in die Kälte raus müssen.

Schräg gegenüber unseres Cafés (beim Spar-Eingang) residiert täglich ein Obdachloser bzw. eine Obdachlose - sie wechseln sich ab. Da wir angrenzenden Geschäftstreibenden allesamt vermuten, dass sie für eine der berüchtigten Banden arbeiten muss, die ihre "Mitglieder" zwingen, das gesammelte Geld abzuliefern, versorgen wir sie ausschließlich mit Naturalien. Da haben sie persönlich was davon.

Sie erhalten z. B. täglich Kaffee und eventuell übriggebliebene Croissants vom Vortag, die einwandfrei schmecken, aber eben nicht mehr verkauft werden können. Die Apothekerin des Grätzels versorgt sie netterweise mit nötigen Medikamenten, und vom Spar bekommen sie Lebensmittel, die nicht mehr verkäuflich sind. Und manchmal spendieren unsere Kunden ihnen eine kleine Süßigkeit oder einen Cappuccino. Es gibt also eine sinnvolle Rundherum-Versorgung.

Und als nächstes "Projekt" ist eine Art "Safe" angedacht: dort sollen wohlwollende Spender ihre Gaben abgeben und Bedürftige entsprechend herausnehmen können, was sie brauchen.

Man sieht also: wir lassen die Nächstenliebe hier im Wiedner Grätzel hochleben 😉. Es macht mich ein bisschen stolz, Teil einer so sozialen Community sein zu dürfen.
Euer Patrick Schönberger

Geteiltes Glück mit Sospeso

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Weil wir uns sowohl der sozialen als auch der italienischen Tradition verpflichtet fühlen, leben wir bei uns in der Bar das Sospeso-Prinzip aus Neapel!

Und das funktioniert so:
Kaufe Dir zwei Kaffees: einen trinkst Du und einen spendest Du für einen bedürftigen Nächsten. Wir halten die gespendeten Kaffees auf einer Tafel fest: neue kommen dazu, konsumierte werden gelöscht.

Wir kooperieren hier allen voran mit sozialen Plattformen in Wien und geben Ihre Spende an Bedürftige der CaritasWien, der Gruft und dem Georg-Danzer-Haus aus. Die Idee dahinter: eine Win-win-Situation: Italienisch-praktisch-gut: charmant, einfach, die Spende kommt direkt an. Ohne Administrationskosten. Affascinante! 😉
Euer Patrick Schönberger